Neun umfangreiche, teilweise in Leder gebundene Tagebücher aus den Jahren 1924 bis 1956 der Autorin werden dem Archiv anonym zugesandt. Bevor die Bücher nicht aus Kurrent transkribiert sind, lässt sich nicht viel über die Autorin sagen: Sie lebt wohl in Berlin, hat am 26. Juni Geburtstag, ihr Ehemann ist Internist, und sie zieht vermutlich zwei Kinder groß. Nach einer ersten Durchsicht scheinen die Bände eine Fundgrube für den Blick auf ein Frauenschicksal in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu sein. Im Dezember 1938 erhält die Autorin einen Brief, in dem sie „als Meisterin des Ausdrucks ihrer Gedanken“ gelobt wird, die „dem Empfänger immer etwas warmen Frühlingshauch in die Seele gießen!“